Die Wahrheit im Weissen Haus…

commanderinchief.jpg„Die neue Hit-Serie aus den USA…“ Mit diesem Spruch macht der Fernsehsender SAT1 Werbung für die Erstausstrahlung von „Commander in Chief“. Bei uns heisst die Serie „Welcome, Mrs. President.“ Oscar-Preisträgerin Geena Davis spielt darin die erste Frau, die als Präsidentin ins Weisse Haus einzieht.

Doch weit gefehlt. Nach nur 18 Episoden wurde die Serie vom Sender ABC aus dem Programm gekippt und wird auch im Herbst nicht mit einer neuen Staffel zurückkommen. Von Hit-Serie ist man also weit entfernt. Sahen im September 2005 noch rund 16 Millionen die Pilotepisode, waren es am Ende nur noch knapp sechs Millionen (Juni 2006). Doch was war passiert, dass nach knapp einem Jahr Produzenten und Schauspieler vor einem Trümmerhaufen stehen?

Die Serie wurde vom amerikanischen Regisseur Rod Lurie entwickelt, er führte auch bei den ersten drei Episoden Regie. Im Oktober 2005, kurz nachdem die Serie gestartet war, teilte ABC mit, Lurie einen Grossteil seiner Verantwortung zu entziehen. Steven Bocho war nun bei Commander in Chief am Ruder. Als Hauptgrund für den Rausschmiss von Lurie wurde angegeben, er wäre mit Drehbüchern mit Rückstand, was Verschiebungen im Drehplan zur Folge hatte. Anfangs März 2006 kam es erneut zu einem Wechsel. Dee Johnson wurde der dritte Executive Producer innerhalb weniger Monate.

Mitte Mai entschieden die Verantwortlichen von ABC, die Serie nicht fortzusetzen. Die Ausstrahlung der restlichen drei Episoden wurde um einen Monat auf Sendeplätze im Juni verschoben. Im Mai ist die Zeit der so genannten „Nielsen Sweeps“, wo detaillierte Messungen der Einschaltquoten durchgeführt werden. Da „Commander in Chief“ punkto Einschaltquoten bereits tief abgesackt war, wollte ABC die Serie während dieser wichtigen Zeitperiode nicht im Programm haben.

Das Ende der Serie muss die Produzenten ziemlich unerwartet getroffen haben, denn die 18 und letzte Episode bringt die Geschichte um die erste weibliche Präsidentin nicht zu einem Abschluss, sondern lässt die Zuschauer mit einem Cliffhanger stehen.

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