Der Hass der Musikindustrie

April 11, 2007

Die Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz hat einen Guide online gestellt, rund ums Thema Download von Filmen und Musik aus dem Internet. Auf die verflixte Frage nach der Rechtslage kann man dort folgendes Lesen, was der Musik- und Filmindustrie die Haare zu Berge stehen lassen dürfte:

„…die überwiegende Mehrheit der Juristen im Gebiet des Urheberrechts geht davon aus, dass der Konsument gratis Musik und Filme aus dem Internet downloaden darf. Unabhängig davon, ob es sich um legale Angebote oder um illegale Tauschbörsen handelt. Denn, so die Juristen, es könne nicht Ihnen als Konsument zugemutet werden, aus der Vielfalt von legalen und illegalen Angeboten zu unterscheiden. Ein Gerichtsurteil gibt es noch nicht, da es noch zu keinem Klageverfahren gekommen ist. Vermutlich schätzt auch der Verband der Unterhaltungsindustrie IFPI die Chancen als gering ein. Das neue Urheberrechtsgesetz ändert nichts daran.“

Und weil es so schön ist, gleich nochmal: Es kann mir nicht zugemutet werden, zwischen legalen und illegalen Angeboten zu unterscheiden!


iPhone und Co. Was wollen die Kunden?

Februar 13, 2007

Vor ein paar Wochen hat Apple das Telefon neu erfunden. Gierig haben wir das iPhone bestaunt: Musik, Photos, Internet und auch Telefon eben. Nun blasen nicht nur andere Gerätehersteller zum Gegenangriff sondern auch die Mobilfunkkonzerne. In Kooperation mit Musikverlagen bieten sie ab dem Sommer einen Musikdownload für ihre Handykunden an. Für 2.99 Euro pro Monat soll man gemäss Cash Daily unbeschränkt Songs herunterladen können.

Nur welches DRM-System da wieder dahinter steckt, ist noch nicht bekannt. Lieder die auf iPhone oder iPod laufen, muss man bei iTunes kaufen. Wo anders kann man die Songs nicht abspielen. Die Musik fürs Handy gibts wieder wo anders und die CD für zuhause läuft nicht im PC…. Immer mehr Musikverkäufer, immer mehr DRM-Systeme, die untereinander nicht kompatibel sind. So muss ich als Kunde für den gleichen Song x-mal bezahlen, wenn ich ihn überall hören können will. Hat die Industrie auch vor mal die Kunden zu fragen, was sie eigentlich wollen?


Musikindustrie: Oldies sind „Goldies“

Oktober 31, 2006

wurlitzer.jpgLangsam scheint sich die Musikindustrie damit abzufinden, dass sie ihre Produkte auch online anbieten muss. Dabei geht es längts nicht mehr nur um die aktuellen Hits von Madonna oder Slipknot. Musikkonzerne wie Universal Music oder Sony BMG sind dabei auch Oldies aus fast längst vergangenen Zeiten digital übers Internet zugänglich zu machen. Die Verkaufszahlen erster Testangebote liegen über den Erwartungen der Industrie. Zudem hofft die Industrie auch neue Kunden anzusprechen, im Visier sind dabei ältere Surferinnen und Surfer, welche sich die Hits ihrer Jugend nun in digitaler Qualität aus dem Netz holen können. Bei der Neuverwertung der alten Songs schlagen den Konzernen allerdings zum Teil die Verwertungsrechte ein Schnippchen: Jahrzehnte nach dem ersten Erscheinen der Alben fällt es den Unternehmen oftmals schwer, die Genehmigung aller Beteiligten oder gar ihrer Erben einzuholen. Es käme doch der Industrie nie in den Sinn, die Songs ohne die Genehmigung der Rechteinhaber zum Download bereit zu stellen, oder?