In regelmässigen Wellen schwappt die „Killerspiel-Diskussion“ über uns und hauptsächlich über Deutschland herein, meist ausgelöst durch ein aktuelles tragisches Ereignis wie ein Amoklauf an einer Schule. Von gewissen Politikern und selbsternannten Fachpersonen werden dann gebetsmühlenartig schärfere Kontrollen oder Verbote pauschal für alle Computer- und Onlinerollenspiele gefordert. Auf eine Verlinkung zu den entsprechenden Webseiten von „Experten“ verzichte ich hier bewusst, um diesen Personen nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu zuführen.
MMORPG-Spiele wie Eve Online geraten zu Unrecht in Verruf.
Nun organisiert sich endlich auch das Lager der Spielebefürworter und –förderer. Der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco e.V.) und der Deutsche eSport Bund e.V. (ESB) haben beschlossen, ab sofort miteinander zu kooperieren. Ziele der engen Zusammenarbeit sind die Erhöhung des Ansehens der Computer- und Onlinespiele in Politik und Gesellschaft sowie mehr Transparenz in der öffentlichen Diskussion. eco-Geschäftsführer Harald A. Summa sagt dazu:
„Gemeinsam mit dem Game-Verband, mit dem bereits seit Februar eine Kooperation besteht, und ESB möchte eco künftig verhindern, dass durch eine bisweilen sehr einseitige Darstellung und die pauschale Verteufelung von Computer- und Onlinespielen eine ganze Branche in Verruf gerät, die längst ihr Nischendasein verlassen hat und mittlerweile zu den treibenden Kräften in der IT-Branche gehört.“
Und Frank Sliwka, Geschäftsführer des ESB, ergänzt:
„Gerade die eSport-Community verfügt über eine hohe Innovationskraft und soziales Engagement, da ohne harmonisches Teamwork Spielziele nicht zu erreichen sind. eSport ist heute ein Bestandteil unserer Kultur und vereinigt Menschen auf der ganzen Welt ohne Rücksicht auf die berufliche und persönliche Situation oder das Alter. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Aspekte der Öffentlichkeit klarzumachen und Vorurteile gegen Spieler abzubauen.“
Die Verbände erhoffen sich nach eigenen Angaben, durch das gemeinsame Auftreten in Politik und Gesellschaft breiteres Gehör zu finden.
Der ESB, Ende 2004 in Köln gegründet, möchte aufgrund des großen Markpotenzials und der stetig wachsenden Community im Bereich eSport faire und unabhängige Strukturen schaffen, die dieser Entwicklung gerecht werden. Der eco Verband deckt mit dieser neuen Kooperation ab sofort auch den Bereich Endkunden ab, nachdem bereits seit geraumer Zeit die Spieleentwickler adressiert werden. Und noch mal Harald A. Summa von eco:
„Insofern sind wir jetzt optimal aufgestellt, um die Interessen der gesamten deutschen Game-Branche und Millionen von Spielern besser vertreten zu können.“
Quelle: eco